Impulse

Auf dieser Seite finden Sie 24 kleine Impulse zur Nachhaltigkeit aus unserem Adventskalender 2024

Die Gewinne wurden von Unternehmen aus der Region Dresden Elbland gesponsert:



1. Dezember: Pappsatt von all dem Papier?

Was hat Papier mit Tourismus zu tun? Auf den ersten Blick vielleicht nicht viel. Aber bedenken Sie einmal, wie viel Papier im Laufe eines Jahres allein an Ihrem Arbeitsplatz durch Ihre Hände geht: Plakate, Flyer, Briefe, Verträge, Zeitschriften und Zeitungen, Kartons und Verpackungen und noch vieles mehr. Doch bevor wir darauf zurückkommen, werfen wir zunächst einen Blick in die Vergangenheit:

 

Im 19. Jahrhundert boomte die Papierherstellung in Sachsen. Damals wurde Papier übrigens aus Lumpen hergestellt, die dadurch so begehrt waren, dass man zeitweise eine Erlaubnis zum Lumpensammeln brauchte. Das „Hadernpapier“ war durch die Lumpen aus Baumwolle und Leinen besonders reißfest. Mitte des 19. Jahrhunderts setzte sich dennoch die Papierherstellung auf Holzbasis durch. Aber auch heute wird „Hadernpapier“ in der modernen Version noch verwendet. Die Euro-Banknoten zum Beispiel bestehen aus Baumwolle.

 

Papier auf Holzbasis klingt erst einmal sehr umweltfreundlich, oder? Immerhin ist Holz ein nachwachsender Rohstoff. Allerdings ist der Papierbedarf in Deutschland sehr hoch und der für die Herstellung benötigte Zellstoff wird größtenteils aus dem Ausland importiert. 40 % des weltweit industriell geernteten Holzes wird für die Papier- und Pappherstellung verwendet. Zudem steigt der Papierbedarf insgesamt weiter an. Zwar sinkt der Bedarf an Druck- und Zeitungspapier aufgrund der Digitalisierung. Durch das zunehmende Online-Shopping steigt jedoch der Bedarf an Verpackungspapieren. Daher machen ebenjene Verpackungspapiere auch 55% unseres gesamten Papierverbrauchs in Deutschland aus. Grafische Papiere machen hingegen 31% aus. 

 

Für die Papierherstellung werden zudem große Mengen an Wasser, Energie und Chemikalien benötigt. Die Papierindustrie steht sogar an dritter Stelle der energieintensivsten Industrien in Deutschland. Da hilft es auf Recyclingpapier zurückzugreifen, für dessen Herstellung rund 70% weniger Energie und 25% weniger Wasser benötigt werden. Um Papier einzusparen, lohnt es sich auch, Drucker auf doppelseitigen Druck voreinzustellen und im Einzelhandel vor Ort einzukaufen, statt online zu bestellen. Oft ist es auch schlicht nicht notwendig etwas auszudrucken, ein weiterer Flyer muss vielleicht auch nicht sein und wenn, dann gilt es auf Zertifizierungen zu achten. Doch auch bei Papier gibt es wieder einmal einen wahren Siegel-Dschungel. Der NABU empfiehlt den Blauen Engel als höchsten Standard für Papierprodukte und die FSC-Zertifizierung für Papier aus frischem Holz. 

 

Apropos Holz: Wussten Sie, dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ aus Sachsen stammt? Hans Carl von Carlowitz prägte den Begriff 1713 in seinem Werk über die Forstwirtschaft und meinte damit, kurz zusammengefasst: Es soll nur so viel Holz geerntet werden, wie nachwachsen kann. Seitdem wurde dieser eher auf Ressourceneinsatz bezogene Begriff erweitert und umfasst heute neben der Ökologie auch die ökonomische und soziale Dimension. 

 

Gewinnspielfrage:

Laut dem Verband DIE PAPIERINDUSTRIE werden „Für die Herstellung von 200 kg Papier, das ist ungefähr der rechnerische jährliche Pro-Kopf-Verbrauch in den Ländern der Europäischen Union, […] in Deutschland etwa 530 kWh Energie benötigt. Das entspricht“: 

 

a) Dem jährlichen Stromverbrauch zweier PCs mit schnellem Prozessor.

b) Dem jährlichen Strombedarf eines E-Autos.

c) Dem täglichen Stromverbrauch von Dänemark.

 

Quellen:

https://www.antonshuette.de/ueber-die-papierindustrie-in-sachsen-ein-nachtrag-zum-jahr-der-industriekultur

https://www.iku-sachsen.de/informieren/detail/von-der-lumpenwirtschaft-zur-papierfabrik-94/

https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Wald/WWF-Studie-Alles-aus-Holz.pdf

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/alltagsprodukte/30411.html

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/ressourcenschonung/papier/30384.html

https://carlowitz-gesellschaft.de/wer-war-carlowitz/

https://www.papierfakten.de/papierfakten/papier-und-energie


2. Dezember: Der Obstkorb

Stress, Saisonabhängigkeit und unregelmäßige Arbeitszeiten – damit assoziiert man Jobs im Tourismus. Und so ganz von der Hand zu weisen sind diese eher unattraktiven Arbeitsbedingungen nicht. Zusammen mit der demografischen Entwicklung sowie der Abwanderung vieler Arbeitskräfte in andere Branchen während der Coronapandemie führt dies zu einem Problem: Fachkräftemangel. 

 

Doch wie wird die Tourismusbranche attraktiver für Arbeitnehmende? Mit dem Obstkorb am Arbeitsplatz jedenfalls nicht. Auch wenn er sich hartnäckig in den Stellenanzeigen des Landes hält –über zu geringe Löhne und unfaire Arbeitsbedingungen kann der Obstkorb nicht hinwegtäuschen. 

 

Um Nachwuchs zu gewinnen und Mitarbeitende langfristig an das Unternehmen zu binden, müssen wir uns schon etwas mehr anstrengen. Faire Arbeitsbedingungen und gleiches Gehalt für gleiche Leistung sollten dabei eine Grundvoraussetzung sein. Und wenn wir 40 Stunden pro Woche im Unternehmen verbringen, dann doch lieber mit einer wertschätzenden Unternehmenskultur und einer offenen und respektvollen Atmosphäre, oder? Arbeitgeber sollten sich daher bemühen, individuelle Lösungen für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Beschäftigten zu finden. Sei es die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die persönliche und fachliche Weiterentwicklung oder möglichst flexible Arbeitszeiten. 

 

Und auch der Obstkorb hat seine Daseinsberechtigung: Als Teil eines umfassenden betrieblichen Gesundheitsmanagements zu dem gesunde Verpflegungsoptionen genauso gehören wie Sportangebote, eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und vieles mehr. Auch eine konstruktive Feedback- und Fehlerkultur sowie Mentorenprogramme und eine gute Einarbeitung machen einen Arbeitsplatz attraktiver.

 

All dies lässt sich auch unter dem Begriff der Arbeitgebermarke oder Employer Branding zusammenfassen. Dabei geht es darum, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren. Employer Branding ist also eine Marketingstrategie, die auf authentischen Unternehmenswerten basiert. Sie wirkt zunächst nach innen, um Talente an das Unternehmen zu binden, und dann nach außen, um weitere Talente zu finden. 

 

Gewinnspielfrage:

Was versteht man unter einer Arbeitgebermarke?

 

a) Die visuelle Identität eines Unternehmens, welche in Werbematerialien verwendet wird.

b) Eine gesetzliche Regelung, welche die Arbeitszeiten für alle Unternehmen festlegt.

c) Die Wahrnehmung und das Image eines Unternehmens als Arbeitgeber, basierend auf seinen Werten und Arbeitsbedingungen.

 

Quellen:

https://www.greatplacetowork.de/events-and-great-blog/blog/employer-branding-oder-die-suche-nach-der-starken-arbeitgebermarke/

https://www.dehoga-bundesverband.de/branchenthemen/arbeits-und-fachkraeftesicherung/

 

Weiterführende Informationen: 

Praxisleitfaden Guter Gastgeber – Guter Arbeitgeber https://www.dehoga-bundesverband.de/fileadmin/Startseite/05_Themen/Fachkraeftesicherung/Broschuere_Gute_Gastgeber_Gute_Arbeitgeber.pdf

Mehr Input von Great Place to Work, einem Forschungs- und Beratungsinstitut zum Thema Unternehmenskultur: https://www.greatplacetowork.de/bibliothek/


3. Dezember: Es weihnachtet

„Weihnachten ist das Fest der Familie. Es geht nicht um Geschenke, sondern um das Miteinander.“, „Die besten Geschenke kommen von Herzen, nicht unter den Baum.“ sagen wir, während wir Unmengen von Geschenken kaufen und einpacken. „Besinnliche Weihnachten“ wünschen wir uns gegenseitig, während wir uns beeilen, noch die letzten Geschenke zu besorgen. Gut die Hälfte davon ist wahrscheinlich irgendein Krimskrams, der trotzdem teuer war, aber „man muss ja was in der Hand haben“, oder?

 

Aber Weihnachten muss nicht so stressig sein. Wie wäre es zum Beispiel mit Wichteln, statt alle zu beschenken? Egal ob Familie, Freundeskreis oder Arbeitskollegen: Wenn jeder eine Person auslost, muss man sich nur um ein Geschenk kümmern statt um viele. Und wenn man sich darauf einigt, etwas Selbstgebasteltes statt Gekauftes zu verschenken, wird das Geschenk gleich viel persönlicher. Eingewickelt in Zeitungspapier oder Füllpapier spart man zudem unnötiges Verpackungsmaterial. Wem das nicht festlich genug ist: Mit einer roten Schleife und etwas Tannengrün sieht auch das Zeitungspapier weihnachtlich aus. 

 

Eigentlich haben wir alle schon alles, da fällt es oft schwer, sich noch ein gutes Geschenk auszudenken. Gerade für Unternehmen lohnt es sich, darüber nachzudenken, lieber an Organisationen oder Projekte zu spenden, die den Mitarbeitenden am Herzen liegen. Sinnvoll ist es auch, Mitarbeitenden und Kunden statt „Stehrumchen“ und Staubfängern Verbrauchsgüter wie Lebensmittel zu schenken. Hier lohnt sich ein Blick auf regionale und nachhaltige Produkte aus der Region. Vielleicht dient dieser Adventskalender ja auch als kleine Inspiration. 

 

Jedes Jahr finden in Deutschland rund 30 Millionen Weihnachtsbäume den Weg vom Wald ins Wohnzimmer - aber nicht mehr zurück. Etwa 12 Jahre lang wachsen unsere Weihnachtsbäume in Sonderkulturen und Wäldern, ehe sie nach wenigen Wochen im Wohnzimmer entsorgt werden. Es lohnt sich also, über Alternativen nachzudenken. Weihnachtsbäume können zum Beispiel auch im Topf gemietet und nach der Weihnachtszeit eingepflanzt werden. Damit das funktioniert, muss der Baum während der Weihnachtszeit regelmäßig gegossen werden und sich langsam an das warme Wohnzimmer gewöhnen. Eine Alternative ist der „Keinachtsbaum“. Dabei handelt es sich um einen Steckbaum, der mit frischem Schnittgrün einem „echten“ Baum sehr nahe kommt. Sollte es doch ein traditioneller Weihnachtsbaum sein, kann dieser nach Weihnachten auch an Tiere verfüttert werden. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass kein Christbaumschmuck am Baum hängen bleibt! Abgesägt und gut getrocknet eignet sich ein Weihnachtsbaum auch wunderbar als Schwedenfeuer im nächsten Winter.

 

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine wirklich besinnliche Weihnachtszeit!

 

Gewinnspielfrage:

Wie wird die Weihnachtszeit besinnlicher?

 

a) Indem wir alle sehr oft sagen, wie besinnlich die Weihnachtszeit doch ist.

b) Indem wir so viele Geschenke wir möglich schon zum Black Friday kaufen.

c) Indem wir weniger, aber überlegter schenken und uns Zeit nehmen für das, was uns wirklich wichtig ist.

 

Quellen:

https://plant-values.de/nachhaltigkeit-tipps-gruene-weihnachten/4363/ 

https://bne-sachsen.de/2020/12/01/die-festtage-nachhaltig-gestalten-geschenke-baum-essen/

https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/weihnachtsbaum#hintergrund

 

Weiterführende Informationen:

Keinen Baum finden Sie hier: https://keinachtsbaum.de/


4. Dezember: Was ist eigentlich "klimaneutral"?

Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden. Aber was bedeutet das eigentlich?


Kurz gesagt heißt „klimaneutral“ die Treibhausgasemissionen, die man verursacht auszugleichen, sodass netto keine zusätzlichen Emissionen in die Atmosphäre gelangen. Unter Treibhausgasen verstehen wir nicht nur Kohlendioxid, sondern auch Methan, Distickstoffmonoxid und viele mehr. Der Effekt (auch Treibhauspotential genannt), den die Gase auf die Erwärmung der Atmosphäre haben, ist allerdings sehr unterschiedlich. Um die Gase vergleichen zu können, werden sie daher in CO2-Äquivalente umgerechnet.


Allein der Tourismus ist für etwa 8% der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Die Hälfte davon entsteht nur durch den Verkehr, also die An- und Abreise der Gäste mit dem PKW oder Flugzeug. Ein gewaltiger Einfluss, wenn man bedenkt, dass wir im Tourismus die Auswirkungen des Klimawandels direkt zu spüren bekommen. Schließlich lebt der Tourismus doch gerade vom natürlichen Angebot, dessen Ökosysteme aber aus dem Gleichgewicht geraten. Ganz zu schweigen von immer häufiger auftretenden Extremwetterereignissen und der fehlenden Schneesicherheit im Wintersporttourismus. Doch selbst diese dramatischen Folgen wirken fast wie Luxusprobleme, wenn wir unseren Blick auf Tuvalu richten. Wenn der Meeresspiegel weiter steigt, könnte vom Inselstaat im südwestlichen Pazifik gegen Ende dieses Jahrhunderts nicht mehr viel übrigbleiben. Daher will (oder besser: muss) Tuvalu die erste digitale Nation der Welt werden, um seine Identität und Kultur zu erhalten.


Vielleicht schaffen wir es ja, dass Tuvalu nicht zu Atlantis wird. Doch wie können wir unsere CO2-Emissionen in Deutschland bzw. in unseren Unternehmen reduzieren? Grundsätzlich gilt: Vermeidung vor Reduktion und Reduktion vor Kompensation. CO2-Emissionen zu kompensieren bedeutet, in Klimaschutzprojekte zu investieren, die Treibhausgase mindern oder sogar binden. Zum Beispiel durch die Renaturierung von Mooren, denn diese wirken wahre Wunder in Sachen Kohlenstoffspeicherung. Bei der Unterstützung von Kompensationsprojekten ist es wichtig darauf zu achten, dass diese Qualitätsstandards (wie zum Beispiel „The Gold Standard“) erfüllen. Noch besser ist natürlich, Emissionen gar nicht erst entstehen zu lassen und unvermeidbare Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren.


Um überhaupt Emissionen messbar reduzieren zu können, ist es sinnvoll, erst einmal den CO2-Fußabdruck des eigenen Unternehmens zu erfassen. Inzwischen gibt es viele Anbieter, die den CO2-Fußabdruck berechnen können. Weil das aber sehr kostenintensiv sein kann, werden wir uns in den nächsten Tagen unter anderem auch Maßnahmen widmen, um CO2-Emissionen zu reduzieren.

Gewinnspielfrage:
Was sagt der Begriff „klimaneutral“ aus?


a) Die Emission von Kohlendioxid wird ohne Ausgleichsmaßnahmen reduziert.
b) Die verursachten Treibhausgasemissionen werden ausgeglichen, sodass netto keine zusätzlichen Emissionen in die Atmosphäre gelangen.
c) Die Emission sämtlicher Treibhausgase wird vollständig gestoppt.

Quellen:
Neumann, F. et al.: „Treibhausgas-Emissionen im Deutschland-Tourismus“ Download unter: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/texte_149-2020_treibhausgas-emissionen_im_deutschland-tourismus.pdf
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-1271272.html
https://www.germanwatch.org/sites/default/files/fb-tuv-d_0.pdf
https://www.tuvalu.tv/
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/moore/moore-und-klimawandel/13340.html


Weiterführende Informationen:
Hier können Sie Ihren privaten CO2-Fußabdruck berechnen: https://www.wwf.de/themen-projekte/klimaschutz/wwf-klimarechner


5. Dezember: Von A nach B ohne PKW

Der Großteil der CO2-Emissionen im Tourismus entsteht durch den Verkehr. „Nachhaltige Mobilität“ heißt das Zauberwort, um sie zu reduzieren. Gerade im ländlichen Raum ist das aber leichter gesagt als getan. Trotz steigender Kraftstoffpreise ist die Reise mit dem eigenen Auto nach wie vor für viele Gäste attraktiver. Dabei gibt es auch in der Region Alternativen wie die PlusBusse der VGM oder den BürgerBus der Lommatzscher Pflege.


Doch wie können Anreize geschaffen werden, um unsere Gäste für die An- und Abreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu gewinnen und bestehende Angebote vor Ort zu nutzen? Beherbergungsbetriebe können zum Beispiel einen Rabatt auf die Buchung gewähren, wenn Gäste mit der Bahn reisen und so zur umweltfreundlichen An- und Abreise motivieren. Alternativ kann Gästen, die den ÖPNV nutzen, bei einem längeren Aufenthalt die kostenlose Nutzung von Fahrrädern oder E-Bikes angeboten werden.


Solche Angebote müssen natürlich auch kommuniziert werden. Am besten geht das über die unternehmenseigene Webseite. Hier können die Informationen zur Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erläutert und die Vorteile kommuniziert werden. Praktisch ist auch die Einbindung der VVO-Fahrplanauskunft, welche eine direkte Schnittstelle zu den lokalen Verkehrsbetrieben bietet. Auch Plattformen wie routeRANK helfen dabei, die beste Verbindung zu finden und Verkehrsmittel zu vergleichen. Probieren Sie es bei Ihrer nächsten Reise doch einmal selbst aus.

 

Gewinnspielfrage:
Wie kann man Gäste zu einer umweltfreundlicheren An- und Abreise ohne PKW motivieren?

 

a)    Gutschein für ein kostenloses Mittagessen, wenn die Gäste mit Rollschuhen anreisen.
b)    Rabatt auf die Buchung bei Anreise mit dem Flugzeug.
c)    Kostenloser Fahrrad- oder E-Bike-Verleih für Gäste, die den ÖPNV nutzen.

Quellen:
https://tourismut.com/de/article/ohne-auto-in-den-urlaub_3650?&utm_source=newsletter&utm_campaign=240801


Weiterführende Informationen:
So binden Sie die VVO-Verkehrsauskunft auf Ihrer Webseite ein:

https://www.vvo-online.de/de/fahrplan/fahrplan-fuer-entwickler/fahrplan-fuer-ihre-website/index.cshtml
routeRANK: https://www.routerank.com/de/


6. Dezember: Lebensmittelverschwendung - Von hier bis nach Island

Allein in Deutschland werden jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Würde man 18 Millionen Tonnen Lebensmittel auf einen Güterzug packen, dann wäre dieser 2.700 km lang. Das entspricht in etwa der Entfernung von Meißen nach Island! Das bedeutet aber auch, dass jedes dritte Lebensmittel für die Tonne produziert wird. Diese Lebensmittelverschwendung zieht sich durch die gesamte Wertschöpfungskette: Ca. 61% der „verlorenen Lebensmittel“ werden verschwendet, bevor sie in unseren Kühlschränken ankommen. Für ca. 39% allerdings sind wir als Endverbraucher selbst verantwortlich. 

 

Die Gründe dafür sind vielfältig: Strenge Handelsnormen als auch die Anforderungen der Supermärkte und der verarbeitenden Industrie ebenso wie Transportschäden oder falsche Lagerung. Auch die schlechte Planbarkeit, zum Beispiel in der Gastronomie, trägt dazu bei, wie auch das Missverständnis des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD). Das MHD ist nämlich kein Wegwerfdatum und ein Lebensmittel, das das MHD überschritten hat, kann noch sehr lange haltbar sein. Darum gilt: Sehen, riechen, schmecken, um herauszufinden, ob das Lebensmittel noch genießbar ist. Doch aufgepasst: Das gilt natürlich nur für Sie als Privatperson. Wer als Unternehmen Lebensmittel in Verkehr bringt, die das MHD überschritten haben, muss auch dafür haften.

 

Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. Angefangen bei einer besseren Einkaufsplanung über die richtige Lagerung von Lebensmitteln bis hin zur kreativen Resteverwertung. Sowohl Endverbraucher als auch Gastronomen können z. B. aus trockenem Brot noch Semmelbrösel oder Knödel zaubern. Aus überreifen Bananen wird schnell ein Bananenbrot und aus schrumpeligen Äpfeln Apfelmus, um nur einige Beispiele zu nennen. Gastronomen können die Portionsgrößen der Gerichte anpassen und wenn die Augen doch mal wieder größer waren als der Mund, gibt es ja immer noch die gute alte Tupperdose, welche man eigentlich immer dabeihaben kann. Neben Altbewährtem gibt es aber auch moderne Lösungen wie KI und Apps, die für die Reste im Kühlschrank noch die passenden Rezepte finden. Zum Beispiel die App „Zu gut für die Tonne!“. Anbieter wie Sirplus oder Etepetete retten Lebensmittel mit kleinen Makeln und senden sie direkt zu uns nach Hause. Und mit der App „Too good to go“ können Unternehmen nach Ladenschluss übrige Lebensmittel zu günstigen Preisen verkaufen. Letztlich sollten wir aber vor allem eins überdenken: Die Wertschätzung, welche wir unseren Lebensmitteln und den Menschen, die sie produzieren, entgegenbringen.

 

 

Gewinnspielfrage:

Das MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) gibt an:

 

a) Wie lange sich die produktspezifischen Eigenschaften (wie Geruch oder Konsistenz) eines Lebensmittels nicht verändern.

b) Bis wann ein Produkt maximal gelagert werden kann, bevor es ungenießbar wird.

c) MHD steht für "Mikrobiologisches Haltbarkeitsdatum" und gibt an, wie lange ein Produkt ohne Bakterienwachstum sicher konsumiert werden kann.

 

Quellen:

https://sirplus.de/pages/lebensmittelverschwendung

https://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/tipps-fuer-ernaehrung-und-einkauf/tipps-gegen-verschwendung

https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/lebensmittelverschwendung

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/auswaehlen-zubereiten-aufbewahren/mindesthaltbarkeitsdatum-mhd-ist-nicht-gleich-verbrauchsdatum-13452

 

Weiterführende Informationen: 

Sirplus: https://sirplus.de/ 

Etepetete: https://etepetete-bio.de/ 

Zu gut für die Tonne: https://www.zugutfuerdietonne.de/ 

Too good to go: https://www.toogoodtogo.com/de

 

Keynote von Prof. Dr. Dieter Gerten „Essen wird anders – Ernährung und die planetaren Grenzen“: https://youtu.be/ioVeW7enS8g


7. Dezember: Steter Tropfen - Erhöht die Wasserabrechnung

Zuhause ist dort, wo das Leitungswasser nach nichts schmeckt. Gerade auf Auslandsreisen wird immer wieder deutlich, wie komfortabel es in Deutschland doch ist, einfach nur den Wasserhahn aufzudrehen, um an sauberes Trinkwasser zu kommen. Tatsächlich ist Wasser eines der am stärksten kontrollierten Lebensmittel, dessen Qualität durch die Trinkwasserverordnung gesichert ist. Denn Medikamentenrückstände, Pestizide und Antibiotika aus der Landwirtschaft gelangen in den Wasserkreislauf und damit auch in unser Trinkwasser. Bei der Trinkwasseraufbereitung werden diese Schad- und Giftstoffe herausgefiltert, bei einigen Schadstoffen sogar nach strengeren Richtwerten als bei Mineral- und Tafelwasser. Außerdem ist Trinkwasser, verglichen mit anderen Getränken, äußerst preiswert: Für einen Cent bekommt man zwei Liter Trinkwasser inkl. Abwassergebühr.

 

Unser Trinkwasser ist immer verfügbar und nur einen Wasserhahn entfernt. Vom sogenannten Wasserstress sind wir in Deutschland noch ein Stück entfernt. Von Wasserstress spricht man, wenn 20 % des verfügbaren Wassers genutzt wird. Aktuell sind wir in Deutschland laut Umweltbundesamt bei 11,4 % (Stand 2023). Das ist leider kein Grund zum Ausruhen, denn durch die tendenziell immer trockeneren Sommer sinken die Grundwasserstände, während gleichzeitig der Wasserbedarf steigt. Diese gegenläufige Entwicklung belastet auch Ökosysteme wie Seen, Flüsse und Feuchtgebiete. Grund genug, darüber nachzudenken, wo wir Wasser sparen und wie wir Wasser effizient nutzen können:

 

Zunächst sorgen wassersparende Armaturen wie Perlatoren* und Duschsparköpfe für einen geringeren Wasserverbrauch ebenso die Nutzung von Regen- und Grauwasser. Auch die Sensibilisierung der Mitarbeitenden kann sinnvoll sein, um kleine Verhaltensänderungen zu bewirken, die aber viel Wasser sparen können. Ebenfalls kann Geld gespart und CO2-Emissionen vermieden werden zum Beispiel, indem Wasser nicht unnötig erhitzt wird. Etwa 10 % der Energiekosten eines Haushaltes werden für die Erwärmung von Wasser aufgewendet. 

Eine einfache Maßnahme Wasser aus Flaschen zu vermeiden ist es auch, einen Aufkleber an der Unternehmenstür oder dem Schaufenster anzubringen. Und zwar einen Aufkleber von Refill, einer Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Verwendung von Einwegplastik zu reduzieren, indem teilnehmende Betriebe die Wasserflaschen von Kunden, Gästen oder Passanten kostenlos mit Leitungswasser auffüllen. Der Aufkleber kennzeichnet die teilnehmenden Betriebe als Refill-Station.

 

* Perlatoren sind Aufsätze für Wasserhähne, die den Wasserstrahl mit Luft vermischen, wodurch der Wasserfluss reduziert wird, ohne dass der Druck spürbar sinkt.

 

 

Gewinnspielfrage:

Wie viel Wasser verbraucht jeder Mensch in Deutschland durchschnittlich an einem Tag?

 

a) 33 Liter

b) 73 Liter

c) 123 Liter

 

Quellen:

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/6232/publikationen/uba_flyer_zukunft-unseres-wassers_final.pdf

https://bne-sachsen.de/2017/05/10/in-deutschland-besser-hahn-auf-als-wasser-aus-flaschen/ 

https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/essen-trinken/trinkwasser#gewusst-wie

https://www.vivaconagua.org/wp-content/uploads/2021/01/Vca_Bildungsmaterial_Schulheft_deutsch_digital.pdf

 

Weiterführende Informationen:

Mehr Infos zu Refill: https://refill-deutschland.de/

 

Mehr Infos zum Wassersparen im Praxisleitfaden der TMGS: https://sachsen.tourismusnetzwerk.info/download/nachhaltigkeit/Digital_Praxileitfaden_Nachhaltigkeit.pdf


8. Dezember: Klimafreundliche Ernährung – Über den Tellerrand geschaut

„Veganer essen nur Salat.“ „Ich könnte nicht auf Fleisch verzichten.“ „Ohne Fleisch bekommst du nicht genug Proteine.“

 

Wie oft haben wir alle diese und ähnliche Sätze schon gehört oder vielleicht sogar selbst schon gesagt? Inzwischen wissen wir: Eine vegetarische oder vegane Ernährung, ist nicht nur möglich, sondern auch gesund und ziemlich lecker.

 

Nicht zuletzt ist der Verzicht auf Fleisch oder tierische Produkte generell auch einfach klimafreundlicher. Wieso? Eine pflanzliche Ernährung verbraucht weitaus weniger Ressourcen wie Wasser oder Land und verursacht damit auch weniger Treibhausgase. Für die Herstellung von tierischen Produkten wird dagegen in der Regel ein Vielfaches an pflanzlichen Lebensmitteln benötigt. In Zahlen ausgedrückt: Die Produktion pflanzlicher Lebensmittel verursacht 8% der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen, tierische Produkte dagegen 44%. Um herauszufinden, welche Klimawirkung Ihr Lieblingsgericht hat, probieren Sie doch mal den Klimarechner des Tagesspiegels aus. Einfach Gericht auswählen oder Zutaten eingeben und die CO2-Emissionen werden berechnet. Der Rechner dient zur Orientierung, umfasst allerdings keine Faktoren wie den Stromverbrauch beim Kochen oder die Verpackung der Lebensmittel. 

 

Wer jetzt meint: „So viel Fleisch essen wir doch gar nicht.“, dem sei gesagt: Doch. Zumindest statistisch. Denn laut einer WWF-Studie zum Fleischkonsum in Deutschland hat sich dieser in den letzten 100 Jahren verdoppelt und seit 1850 sogar vervierfacht.  

 

Warum also nicht auch ein paar vegane Gerichte mehr auf die Speisekarte setzen? Oder beim Mittagessen zur vegetarischen Variante greifen und die eigene Ernährung abwechslungsreicher gestalten.

 

Gewinnspielfrage:

Welches Lebensmittel verursacht in der Herstellung pro kg die größten CO2-Emissionen?

 

a) Rindfleisch (13,6 kg CO₂ pro kg)

b) Käse (5,7 kg CO₂ pro kg)

c) Kartoffeln (0,1 kg CO₂ pro kg)

 

Quellen:

https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/essen-trinken/klima-umweltfreundliche-ernaehrung#gewusst-wie

https://www.klimateller.de/ueber-klimateller/essen-klimawirkung

https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/co2-bilanz-von-essen-der-klimarechner-fuer-deine-kueche/

WWF Deutschland: „Fleisch frisst Land“ Download unter: https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF_Fleischkonsum_web.pdf

Reinhardt, G. et al.: „Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland“ Download unter: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/6232/dokumente/ifeu_2020_oekologische-fussabdruecke-von-lebensmitteln.pdf

 

 

Weiterführende Informationen:

Zum Klimarechner: https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/co2-bilanz-von-essen-der-klimarechner-fuer-deine-kueche/

 

Rezept-Inspiration: https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresserinnen/die-wochenmenues 


9. Dezember: Energieeffizienz von A bis G

Energieeffizienz ist kein neues Thema, sondern eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Denn wer Energie effizient nutzt, spart in erster Linie Kosten. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass Energie, die nicht verbraucht wird, auch nicht erzeugt werden muss und somit die Umwelt nicht belastet.

 

Die Energieeffizienzklassen von A bis G kennt jeder, der schon einmal ein Elektrogerät kaufen musste. Das Energielabel hilft uns Verbrauchern, das effizienteste Gerät auszuwählen. Aber nicht nur Geräte helfen, auch eine gute Dämmung, energiesparende Bauweisen und Photovoltaikanlagen sind beim Thema Energieeffizienz nicht wegzudenken. 

 

Einige Beherbergungsbetriebe haben es mit der Energieeffizienz so gut umgesetzt, dass sie sich inzwischen sogar selbst versorgen können und damit unabhängig von schwankenden Energiepreisen sind. Das am Stettiner Haff gelegene Hotel Haffhus verfügt beispielsweise über ein ausgeklügeltes System aus Photovoltaikanlagen, mehreren Blockheizkraftwerken, Hackschnitzelheizung und Wärmepumpe. Je nach Wetterlage und Stromüberschuss werden dann die hauseigenen Elektrofahrzeuge aufgeladen oder der Außenpool bei Wärmeüberschuss aufgeheizt. Auch das Naturhotel Leitlhof in Südtirol ist ein energieautarkes Hotel. Hier werden die Hackschnitzel aus dem eigenen Wald mit der erwärmten Luft der Photovoltaikanlage getrocknet. Im Naturresort Schindelbruch wird Geothermie genutzt, um Räume zu wärmen und über Rückgewinnung der Abwärme aus der IT das Schwimmbad geheizt.

 

Wenn wir über Energieeffizienz reden, müssen wir auch über Digitalisierung sprechen. So sinnvoll es ist, Prozesse zu digitalisieren, so oft vergessen wir, wie viel Energie dafür benötigt wird. Jede Google-Suche oder KI-Anfrage, jedes Musikvideo oder jeder Film-Stream sowie die Cloud auf dem Arbeitsplatzrechner - all das benötigt Energie für den Betrieb und die Kühlung von Servern. Die Energie dafür wird zum großen Teil nicht aus „grünen“ Energiequellen gewonnen, sondern stammt aus Kohlekraftwerken. BNE Sachsen (Bildung für nachhaltige Entwicklung) bringt es mit einem Beispiel auf den Punkt: „Der Physiker Alex Wissner-Gross rechnete aus, dass eine Google-Suchanfrage 7g CO2 emittiert. Anstelle zweier Google Suchanfragen kann man sich rein theoretisch also auch eine Tasse Tee kochen.“ [BNE Sachsen].

 

Gewinnspielfrage:

Was ist ein Vorteil von Energieeffizienzmaßnahmen in Beherbergungsbetrieben wie dem Hotel Haffhus?

 

a) Die Hotels können unabhängig von schwankenden Energiepreisen werden und nutzen erneuerbare Energien.

b) Die Hotels begrüßen nun ausschließlich Energietechnik-affine Gäste.

c) Die Hotels sind immer komplett auf fossile Brennstoffe angewiesen, wenn die Sonne nicht scheint.

 

Quellen:

https://www.haffhus.de/energie/

https://www.leitlhof.com/nachhaltigkeit/leitlenergie-dolomiten-p8.html

[BNE Sachsen] https://bne-sachsen.de/2020/07/14/https-bne-sachsen-de-2020-07-14-energieverbrauch-der-digitalisierung-wie-viel-strom-braucht-eigentlich-streaming/

https://www.schindelbruch.de/de/klima-nachhaltigkeit


10. Dezember: Kulturelles Erbe - von der Eierschecke bis zum Porzellan

Handwerk und Küche, Kunst und Architektur, Traditionen und Bräuche, historische Stätten und Feste – all das und noch viel mehr ist kulturelles Erbe. Unser kulturelles Erbe prägt unsere Identität, spiegelt unsere Werte wider und verleiht einer Region ihre Einzigartigkeit. Kein Wunder, dass gerade diese Kultur für den Tourismus so wichtig ist. Schließlich sind es die regionalen Gerichte, der Dialekt der Gastgeber oder der Besuch in einer Manufaktur, die den Aufenthalt für den Gast zu einem authentischen Erlebnis machen und ihn wirklich in die Region eintauchen lassen. 

 

Auch abseits von Eierschecke und Wein hat unsere Region viel zu bieten. Wussten Sie zum Beispiel, dass sowohl die Porzellanmalerei als auch die sächsischen Knabenchöre zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO gehören? Ganz zu schweigen von den vielen historischen Stätten wie dem ältesten Schloss Deutschlands und Sachsens reicher Geschichte der Erfindungen.

 

Um unsere Kultur erlebbar zu machen, brauchen wir Angebote, die dieses kulturelle Erbe aufgreifen, aber auch hinterfragen und neu interpretieren. Angebote, welche die lokale Bevölkerung genauso mitnehmen und begeistern wie unsere Gäste. 

 

Auch wenn kulturelle und soziale Aspekte oft im Schatten von Umweltthemen stehen, gehören sie genauso zum großen Thema Nachhaltigkeit. Denn es geht auch um die Bewahrung von Traditionen, Wissen und Fähigkeiten. Und es geht um Menschen, denn es braucht die lokale Bevölkerung, um die Kultur mit Leben zu füllen. Einige dieser Menschen, die genau das im Tourismus in Sachsen tun, finden Sie unter Kultur.Tourismus.Sachsen. Diese Marke ist ein großes Dankeschön an alle 91.300 Menschen, die im sächsischen Tourismus arbeiten. 

 

 

Gewinnspielfrage:

Was wurde nicht in Sachsen erfunden?

 

a) Bierdeckel

b) Teebeutel

c) Tupperdose

 

Quellen:

https://www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe/immaterielles-kulturerbe-deutschland/verzeichnis-ike

https://www.so-geht-saechsisch.de/

https://bei-uns-in-sachsen.de/de/

 

Weiterführende Informationen:

Sachsens Dialekte: https://www.so-geht-saechsisch.de/dialekt

Kultur.Tourismus.Sachsen: https://bei-uns-in-sachsen.de/de/


11. Dezember: Reisen verbindet

Wir, die wir uns dazu entschieden haben im Tourismus zu arbeiten, dürften eines gemeinsam haben: Ein kleines bisschen Fernweh. Die Neugier, neue Länder und Kulturen zu entdecken. Und egal, ob auf unseren Reisen der Flug verspätet, die Bahn ausgefallen oder das Essen zu scharf war - aus jeder Reise nehmen wir uns etwas mit. Nicht umsonst heißt es: „Reisen bildet“ oder „Reisen erweitert den Horizont“. Kurz gesagt: Es ist das Neue, die Vielfalt, die uns bereichert, begeistert und manchmal auch ratlos zurücklässt. Und um genau diese Vielfalt soll es heute gehen, denn sie ist nicht nur etwas für den Urlaub.

 

Das viel genutzte Wort Diversität, oder eben Vielfalt, bedeutet im Unternehmenskontext nichts anderes, als jeder und jedem die gleichen Chancen zu ermöglichen. Unabhängig von ethnischer, kultureller oder sozialer Herkunft, Hautfarbe oder sexueller Orientierung, Behinderung, Alter oder Religion. Gesetzlich ist genau das im „Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz zum Schutz vor Diskriminierung“ verankert. Diese soziale Komponente der Nachhaltigkeit steht oft im Schatten der ökologischen und wirtschaftlichen Dimension dieses Begriffs, ist aber nicht weniger wichtig. 

 

Diversität im Tourismus bedeutet, dass wir nicht nur die kulturellen Unterschiede unserer Gäste anerkennen, sondern auch die Vielfalt innerhalb der eigenen Belegschaft schätzen. Wussten Sie, dass diverse Teams erfolgreicher sind? Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey. Demnach sind vielfältigere Teams nicht nur profitabler, sondern treffen auch „robustere“ Entscheidungen, da vielfältigere Perspektiven in diese einfließen. Es geht also nicht darum, alle gleich zu behandeln. Es geht darum, die individuellen Stärken zu fördern, sodass sich jede und jeder bestmöglich in das Team einbringen kann. Vor allem im Tourismus können wir nur profitieren: Von den Sprachkenntnissen internationaler Mitarbeitender, den unterschiedlichen Erfahrungen aller Altersgruppen oder den Traditionen verschiedener Religionen.

      

Wenn wir die Potenziale der Menschen um uns herum anerkennen und schätzen, dann müssen wir nicht mal verreisen, um unseren Horizont zu erweitern.

 

Gewinnspielfrage:

Was bedeutet Diversität?

 

a) Diversität bedeutet, dass Gäste aus möglichst vielen Ländern zu Besuch kommen. 

b) Diversität bedeutet, dass alle gleichbehandelt werden.

c) Diversität bedeutet, Unterschiede anzuerkennen und Stärken zu fördern.

 

Quellen:

https://www.vielfalt-mediathek.de/diversitaet

https://www.mckinsey.de/news/presse/2024-03-06-diversity-matters-even-more

 

Weiterführende Informationen:

Mehr Infos zu Diversität, Vielfaltsdimensionen und konkreten Maßnahmen für mehr Diversität im Unternehmen gibt es hier: https://www.charta-der-vielfalt.de/


12. Dezember: Nicht ganz sauber und komplett von der Rolle?!

Wie viele Putzmittel stehen bei Ihnen zu Hause im Schrank? Und wie viele im Büro? Wie so oft gilt auch bei Reinigungsmitteln: Weniger ist mehr. (Zumindest im Haushalt und Büro.)

 

Denn Reinigungsmittel belasten das Abwasser mit Chemikalien. Zwar sind die Tenside in den Reinigungsmitteln abbaubar, andere Inhaltsstoffe wie Phosphate, Konservierungsmittel, Duft- und Farbstoffe jedoch nicht. Um Reinigungsmittel einzusparen, sollten Überdosierung vermieden und Dosierhilfen verwendet werden. Auch Konzentrate sind praktisch und reduzieren den Verpackungsmüll ein wenig. Nicht jeder Spezialreiniger, den das Drogerieregal zu bieten hat, ist notwendig. Mit Allzweckreiniger, Scheuermilch, Handspülmittel und einem Essigreiniger oder einem Reiniger auf Zitronensäurebasis kommt man oft schon recht weit. Ganz zu schweigen von Hausmitteln wie Backpulver, Soda, Essig und Zitrone – den kleinen Alleskönnern. 

 

Beim Kauf von Reinigungsmitteln kann man immer auch auf das deutsche Umweltzeichen, den Blauen Engel, achten. Das gilt auch für Toilettenpapier. Hier lohnt es sich, auf Recyclingpapier, statt auf Toilettenpapier aus Frischfasern zu setzen. Denn bei der Herstellung von Recyclingpapier wird deutlich weniger Energie und Wasser verbraucht. Goldeimer, eine Marke für Recycling-Toilettenpapier, hat das einmal ausgerechnet: Wer ein Jahr lang Recycling-Toilettenpapier benutzt, spart im Vergleich zu Frischfaser 26 kg Holz, 473 Liter Wasser und 106 kWh Energie. Das Goldeimer-Toilettenpapier ist ebenso wie die Rollen der Marken SNYCE und dm-Recyclingpapier mit dem Blauen Engel ausgezeichnet.

 

Gewinnspielfrage:

Wie viele Putzmittel sind in der Regel notwendig, um einen Haushalt effektiv zu reinigen?

 

A) Mindestens 10 verschiedene Reinigungsmittel

B) Nur spezielle Reinigungsmittel für jede Oberfläche

C) 3 bis 5 vielseitige Reinigungsmittel

 

Quellen:

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/4162.pdf

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/alltagsprodukte/10507.html

https://snyce.eu/collections/toilettenpapier-online-kaufen

https://goldeimer.de/blogs/blog/recycling-bambus-stroh-gras-co-was-ist-eigentlich-das-nachhaltigste-toilettenpapier

 

Weiterführende Informationen:

Auch interessant: Das faire Gehaltsmodell von Goldeimer: https://goldeimer.de/blogs/blog/gehaltsmodell-prozess-2023

 


13. Dezember: Farm to Table

Haben Sie schon einmal „regionalen Kaffee“ gekauft und sich gefragt, wie das eigentlich funktioniert? Die Kaffeebohne wächst ja nicht im Nachbarort. 

 

Im Fall des regionalen Kaffees wird relativ schnell klar: Er wird in der Region geröstet, muss aber vorher einige tausend Kilometer aus dem Ursprungsland zurücklegen. Dieses Beispiel zeigt aber auch, dass der Begriff „regional“ recht vage ist. Tatsächlich ist der Begriff auch nicht gesetzlich definiert und kann sehr unterschiedlich interpretiert werden. Mal ist die Region das Bundesland, mal ganz Europa. Dass mit dem Begriff so inflationär geworben wird, ist kein Wunder, denn Regionalität macht einfach Sinn.

 

Je näher ein Produkt an seinem Bestimmungsort erzeugt wird, desto kürzer sind logischerweise die Transportwege. Ein Apfel aus dem Garten des Obstbauern von nebenan verursacht nicht so viele Emissionen wie ein Apfel aus Neuseeland. Oder noch konkreter: Die Spirelli aus Riesa verursachen 70 kg weniger CO2 als die Spirelli aus Italien. Abgesehen von den kürzeren Wegen haben wir in den letzten Jahren alle gemerkt, wie fragil unsere globalisierte Wirtschaft sein kann. Regionale Wirtschaftskreisläufe sind nicht nur stabiler, sie fördern auch die lokale Wertschöpfung. Nicht zuletzt haben regionale Produkte auch eine touristische Bedeutung. Denn sie vermitteln den Gästen die kulinarischen Besonderheiten einer Region und helfen dabei authentische Erlebnisse zu schaffen. 

 

Doch woher weiß ich eigentlich, welche Produkte aus der Region kommen? Orientierung bieten Qualitätssiegel der Bundesländer oder einzelner Regionen wie „Spreewald“ oder „Regionalmarke Eifel“. Auch das sogenannte „Regionalfenster“ oder das EU-Qualitätssiegel „geschützte Ursprungsbezeichnung“ helfen, die Herkunft eines Produktes zu erkennen. Wer den Siegel-Dschungel meiden will, kann sich auf dem Wochenmarkt, in Hofläden, bei solidarischen Landwirtschaften und Direktvermarktungsinitiativen wie „Die Lausitz schmeckt“ oder „Heimatgenuss Erzgebirge“ darauf verlassen, dass die Produkte aus der Region kommen. Licht ins Dunkel bringt auch die RegioApp, welche deutschlandweit alle teilnehmenden Wochenmärkte, Hofläden und Marktschwärmereien anzeigt. 

 

Nun wird sicher niemand von uns dem Supermarkt endgültig den Rücken kehren und nur noch auf dem Wochenmarkt einkaufen gehen. Unsere Kühlschränke werden nie zu 100% mit regionalen Lebensmitteln gefüllt sein und das ist absolut in Ordnung. Beim regionalen Einkauf, wie bei Nachhaltigkeit generell, geht es nie darum von heute auf morgen perfekt zu sein. Was wir tun können, ist, neugierig zu bleiben, verschiedene Dinge auszuprobieren und zu entscheiden, was für uns funktioniert und was nicht. Was wir ändern können und worauf wir keinen Einfluss haben. Wahrscheinlich werden wir weiterhin Kaffee trinken, auch wenn die Kaffeebohne nicht im Nachbarort wächst. Aber vielleicht wird sie dort geröstet und das ist doch schon ein Schritt in die richtige Richtung.

 

Gewinnspielfrage: 

Welches der folgenden Merkmale ist typischerweise mit regionalen Produkten verbunden?

 

A) Sie sind immer günstiger als importierte Produkte.

B) Sie haben kürzere Transportwege, was zu geringeren Emissionen führt.

C) Sie sind ausschließlich in großen Supermärkten erhältlich.

 

Quellen:

Aktionsbündnis Tag der Regionen Bayern / ALLES e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Regionalbewegung e.V.: „Gute Gründe für Regionalität“. Download unter: https://www.regionalbewegung.de/web/content/12615/GuteGruende148x148_web.pdf?unique=f97921b855eaf8ec493589077bb38b1dc9d08b29

Aktionsbündnis Tag der Regionen Bayern / ALLES e.V.  in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Regionalbewegung e.V.: „Regionalfibel für Bayern“. Download unter: https://www.regionalbewegung.de/web/content/12619/Regiofibel_fuer_Bayern_2021.pdf?unique=2f9f3239b4d7bb9f019e8296342b12710365a85c

https://www.teigwaren-riesa.de/riesa-nudeln/fuer-dich-von-hier/nachhaltigkeit/

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/kennzeichnung-und-inhaltsstoffe/regionale-lebensmittel-nicht-immer-aus-der-region-11403

 

Weiterführende Informationen:

Zur RegioApp: https://www.regioapp.org/

Zum Saisonkalender des Bundeszentrums für Ernährung: https://www.bzfe.de/fileadmin/resources/import/pdf/3488_2017_saisonkalender_posterseite_online.pdf 

Mehr Infos zum Regionalfenster: https://www.regionalfenster.de/das-zeichen.html


14. Dezember: Barrierefreiheit ist für alle da

Wer das Wort „Barrierefreiheit“ hört, denkt vielleicht an rollstuhlgerechte Rampen oder Aufzüge. Zu Barrierefreiheit gehört allerdings viel mehr als das. Barrierefreiheit bedeutet, Lebensbereiche (also die Umgebung ebenso wie Dienstleistungen und Produkte etc.) für alle Menschen so zu gestalten, dass möglichst niemand ausgeschlossen wird und alle daran teilhaben können. Ziel ist es, allen Menschen die gleichen Möglichkeiten zu bieten.

 

Barrierefreiheit bezieht sich also nicht ausschließlich auf die bauliche Gestaltung von Räumen und auch nicht ausschließlich auf Menschen mit Behinderungen. Natürlich gehören Rampen, taktile Leitsysteme, zugängliche Toiletten und Eingänge zur Barrierefreiheit dazu. Sie dienen aber nicht nur Menschen mit körperlichen Behinderungen, sondern genauso Personen mit vorrübergehenden Verletzungen oder Beeinträchtigungen, Kindern oder älteren Menschen.   

Auch digitale Angebote können barrierefrei gestaltet werden. Dies fängt schon damit an, Webseiten so zu gestalten, dass sie mit Screenreadern kompatibel sind, in einer anderen Sprache verfügbar sind oder einen höheren Kontrast aufweisen. Hierfür gibt es sogar Plugins, die diese Änderungen automatisch vornehmen. Aber auch ergonomische Möbel, akustisch und visuell wahrnehmbare Informationen gehören zur Barrierefreiheit.

 

Eine barrierefreie Gestaltung kommt uns also allen zugute. Spätestens dann, wenn die Augen schlechter werden, die Enkel etwas lauter sprechen müssen und das Gehen schwerer fällt.

 

Gewinnspielfrage:

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten das Ziel von Barrierefreiheit?

 

A) Barrierefreiheit zielt darauf ab, Lebensbereiche so zu gestalten, dass möglichst niemand ausgeschlossen wird und alle daran teilhaben können. 

B) Barrierefreiheit ist nur für Menschen mit körperlichen Behinderungen wichtig.

C) Barrierefreiheit bezieht sich ausschließlich auf bauliche Maßnahmen wie Rampen und Aufzüge.

 

Quellen:

https://www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de/DE/Ueber-Uns/Definition-Barrierefreiheit/definition-barrierefreiheit_node.html

 

Weiterführende Links:

Probieren Sie doch mal aus, wie eine barrierefreie Website aussehen kann. Einfach unten rechts auf das kleine blaue Widget klicken: https://userway.org/de/ 

Oder lassen Sie sich vom Hotel am Schwanenhaus inspirieren – Einem Hotel in Dresden, dass seinen Fokus auf die berufliche Integration von Menschen mit Handicap setzt. https://www.hotel-am-schwanenhaus.de/


15. Dezember: Netzwerke und Kontakte knüpfen

Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, warum wir von einem „Netzwerk“ sprechen? Wenn wir das Wort einmal auseinandernehmen, bleibt „Netz“ und „Werk“. Was ein Netz ist, ist klar: ein Geflecht, stabil durch die Knoten, aus denen es besteht. Das Wort „Werk“ drückt sowohl die Tätigkeit als auch das Produkt der Arbeit aus. Und auch weniger wörtlich genommen, ist ein Netzwerk letztlich nichts anderes als eine Gruppe von Menschen (sozusagen die Fäden), die z.B. durch gemeinsame Interessen (das wären dann die Knoten) verbunden sind. Vielleicht sagen wir auch deshalb, dass wir Kontakte „knüpfen“? Wir knüpfen uns also unser Netzwerk, das uns zur Not auffangen kann. 

 

Was für eine treffende Wortwahl, um auszudrücken: Gemeinsam erreichen wir mehr als allein. Das gilt besonders für das komplexe Thema der Nachhaltigkeit. Denn seien wir einmal ehrlich: Der Begriff ist so groß, dass er schlicht überfordert. Hier können Netzwerke helfen. Um sich zu informieren und Wissen, Ressourcen und Best Practices auszutauschen. Man kann von den Erfahrungen anderer profitieren, stellt fest, dass man mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen hat und findet vielleicht gemeinsam eine Lösung.

 

Gerade wenn es um die nachhaltige Entwicklung von Destinationen geht, lohnt sich die Zusammenarbeit. Zum Beispiel in Form von Einkaufsgemeinschaften, gemeinsamen Produkten oder dem Aufbau regionaler Lieferketten. Auch die Entwicklung von sanften Mobilitätskonzepten oder die Organisation von Veranstaltungen sind Aufgaben, die nur gemeinsam gelöst werden können. 

 

Genau von diesem Austausch können wir auch im Elbland profitieren. Daher möchten wir als Tourismusverband ein Netzwerk zur nachhaltigen Entwicklung des Elblandes auf den Weg bringen. In regelmäßigen Abständen möchten wir Interessierte einladen, Wissen zu teilen, voneinander zu lernen, sich auszutauschen und gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen zu finden, die das große Thema Nachhaltigkeit unweigerlich mit sich bringt. 

 

Gewinnspielfrage:

Was bedeutet der Begriff „Netzwerk“?

 

A) Ein Netzwerk ist eine Gruppe von Menschen, die sich treffen, um zusammen ein Netz zu knüpfen.

B) Ein Netzwerk ist eine Gruppe von Menschen, die sich treffen, um zusammen Kaffee zu trinken. 

C) Ein Netzwerk ist eine Gruppe von Menschen, die durch gemeinsame Interessen verbunden sind und zusammenarbeiten, um Herausforderungen zu meistern.


16. Dezember: Transparent bis durchsichtig

Den Begriff Greenwashing haben Sie sicher schon einmal gehört. Gemeint ist damit die Verbreitung „grüner Behauptungen“, mit denen sich Unternehmen ein positives Image verschaffen wollen, obwohl es dafür keine Grundlage gibt. Dadurch vermitteln sie den Kundinnen und Kunden ein falsches Bild hinsichtlich ihres ökologischen Handelns. Statt „ökologischer Verantwortung“ also eher verantwortungslos. 

 

Um Verbraucher vor solchen Falschaussagen zu schützen, wird aktuell an der „Green Claims Directive“ gearbeitet. Diese EU-Richtlinie soll dafür sorgen, dass Unternehmen in Zukunft nur dann umweltbezogene Aussagen zu ihren Produkten machen dürfen, wenn diese wissenschaftlich fundiert sind. So können wir uns als Verbraucher hoffentlich in Zukunft auf Aussagen wie „klimaneutral“ oder „umweltfreundlich“ auf unseren Einkäufen verlassen. 

 

Um das Vertrauen der Verbraucher zu erhalten, ist es dienlich, ihnen glaubwürdige und überprüfbare Informationen bereitzustellen. Genau dafür gibt es die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Sie dient aber nicht nur der Information der Kunden, sondern auch dem Unternehmen selbst. Denn durch die Auseinandersetzung mit den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Aspekten des eigenen Unternehmens und deren Auswirkung auf die Stakeholder, können auch Verbesserungs- und Einsparpotenziale aufgedeckt werden. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung soll verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln (Corporate Social Responsibility oder kurz CSR) fördern. Transparenz, Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit sind dabei grundlegende Werte, die es zu beachten gilt, um dem Vertrauen der Verbraucher und der eigenen gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. 

 

Gewinnspielfrage:

Was versteht man unter dem Begriff "Greenwashing"?

 

A) Die gesetzliche Regelung, die Unternehmen verpflichtet, ihre Umweltaussagen wissenschaftlich zu belegen.

B) Die Förderung von umweltfreundlichen Produkten durch Unternehmen.

C) Die Verbreitung von falschen oder irreführenden ökologischen Behauptungen, um ein positives Image zu schaffen.

 

Quellen:

https://www.de-hub.de/blog/post/ueberschrift-greenwashing-warum-es-um-mehr-geht-als-das-klima/

https://kpmg.com/de/de/home/themen/2023/05/green-claims-directive-eu-kommission-greenwashing.html


17. Dezember: Abkürzung gefällig?

CSR, ESRS, CSRD, DNK, GRI … das sind nur einige der Abkürzungen, auf die man unweigerlich stößt, wenn man sich mit Nachhaltigkeitsberichterstattung beschäftigt. Auch wenn die Überschrift anderes vermuten lässt, sind diese Akronyme auch die einzigen Abkürzungen, mit denen man es bei der Berichterstattung zu tun hat. Denn diese kann man nicht so einfach abkürzen. 

 

Hier wird das Unternehmen einmal auf links gedreht – darauf muss man sich einstellen, wenn man sich für eine Nachhaltigkeitsberichterstattung entscheidet. Diese ist allerdings für einige Unternehmen schon heute Pflicht. Und zwar durch die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive), eine EU-Richtlinie, die Unternehmen ab einer bestimmten Größe dazu verpflichtet, neben den finanziellen auch über nichtfinanzielle Informationen zu berichten. Quasi eine Bilanz für alles, was nicht in erster Linie mit Geld zu tun hat. 

 

Wie funktioniert sie nun also, die Nachhaltigkeitsberichterstattung? Zunächst einmal erfasst ein Unternehmen dafür seinen Ist-Zustand in verschiedenen unternehmerischen Aspekten. Zum Beispiel Energieverbrauch, Abfallaufkommen, Personal, soziale Verantwortung, und vieles mehr. Auch die Auswirkungen des Unternehmens in diesen Aspekten auf die Stakeholder werden berücksichtigt, also zum Beispiel Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Lieferanten. Die gesammelten Daten werden in einem Bericht zusammengefasst. Anschließend werden auf dieser Grundlage konkrete und messbare Ziele für die Zukunft entwickelt und mit entsprechenden Maßnahmen untersetzt. Die Zielerreichung wird jährlich mit der Überarbeitung des Nachhaltigkeitsberichts überprüft. 

 

Sie merken, diese Nachhaltigkeitsberichterstattung ist keine einmalige Sache, sondern zieht sich durch das ganze Jahr und durch das ganze Unternehmen. Und das soll sie auch (die Finanzberichterstattung darf das ja auch). Sie wirkt in ihrem Umfang zunächst überwältigend, hat aber auch ihre Daseinsberechtigung. Geht es doch darum, die negativen Auswirkungen von Unternehmen zu reduzieren und die positiven zu fördern. Insbesondere für diejenigen, die direkt betroffen sind; Kunden und Mitarbeiter - also uns.

 

Gewinnspielfrage: 

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten den Zweck der Nachhaltigkeitsberichterstattung?

 

A) Sie dient als Beschäftigungstherapie für ohnehin überlastete Mitarbeitende.

B) Sie erfasst und berichtet über die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen eines Unternehmens.

C) Sie dient der finanziellen Gewinnmaximierung eines Unternehmens und verschafft dem Unternehmen einen grünen Anstrich.

 

Quellen:

https://www.footprint-intelligence.com/blog/csrd-csddd-esrs-key-things-to-know

https://www.ihk.de/duesseldorf/aussenwirtschaft/lieferkettengesetz/neue-nachhaltigkeitsberichterstattung-international-5778046


18. Dezember: Stress lass nach!

Wie wir wissen, ist Nachhaltigkeit das Prinzip, Ressourcen so zu nutzen, dass Bedürfnisse befriedigt werden, ohne Systeme zu übernutzen. Das gilt auch, wenn das System Mensch heißt. Denn wir neigen vermutlich alle dazu, unsere eigenen Grenzen zu überschreiten und das führt zu Stress.

 

Stress ist an sich eigentlich nichts Schlechtes. Er sorgt dafür, dass wir Hochleistungen vollbringen. Allerdings nur für kurze Zeit, bis die Stresssituation vorüber ist. Nehmen die Stressfaktoren nicht ab, kommt es zu Dauerstress. Dieser wiederum schwächt unser Immunsystem und macht uns anfälliger für Krankheiten. Dauerstress führt zu Antriebslosigkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Hautausschlägen aber auch zu erhöhtem Blutdruck, Herz-Kreislauf- und Magen-Darm-Erkrankungen bis hin zu Burnout und Depressionen. Klingt nicht so gut, oder? Stressauslöser sind zum Beispiel Konflikte, Leistungsdruck, der eigene Perfektionismus und Reizüberflutung. Dabei sei auch gesagt, dass jeder Mensch eine andere Belastungsgrenze hat. So unterschiedlich die Faktoren sind, die uns stressen, so unterschiedlich sind auch die Ressourcen, die uns davor schützen. Diese Schutzfaktoren nennt man Resilienz. 

 

Der Begriff der Resilienz stammt ursprünglich aus der Physik und beschreibt die Fähigkeit, nach äußeren Belastungen wieder in die ursprüngliche Form zurückzukehren. Auf den Menschen bezogen können Ressourcen, mit denen wir Resilienz aufbauen, zum Beispiel Optimismus, soziale Unterstützung und Wertschätzung sein. 

 

Doch wie man Stressfaktoren reduziert und Resilienz aufbaut, ist leichter gesagt als getan. Denn manche Stressfaktoren können wir auch einfach nicht beeinflussen. Wir können versuchen, Aufgaben zu priorisieren. Was ist wirklich wichtig und was kann ich vielleicht auch sein lassen? Auch mal „Nein“ zu sagen, hilft dabei, Überlastung abzubauen, auch wenn es vielleicht nicht den eigenen Ansprüchen oder dem eigenen Perfektionismus entspricht. Dem Körper Ruhe und Bewegung zu gönnen, kann schon viel bewirken - und wenn es nur ein Spaziergang in der Mittagspause ist. Auch um Hilfe bitten ist erlaubt! Auch wenn wir uns oft nicht trauen. Dabei hilft es auch, eine gesunde Fehlerkultur im Unternehmen zu schaffen. Und letztlich hilft es auch, wenn wir einfach nett zueinander sind und Rücksicht aufeinander nehmen. 

 

Gewinnspielfrage:

Was beschreibt der Begriff „Resilienz“ im Zusammenhang mit Stressbewältigung?

 

A) Die Fähigkeit, mit Stressfaktoren umzugehen und dabei keine Erholung zu benötigen.

B) Die Fähigkeit, nach äußeren Belastungen wieder in die ursprüngliche Form zurückzukehren.

C) Die Fähigkeit, alle Stressfaktoren vollständig zu eliminieren.

 

Quellen:

https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/stress/stress-so-krank-kann-er-machen/

https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/stress/so-erkennen-sie-stresssymptome/

https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/stress/stressfaktoren-managen-in-3-schritten/

https://www.resilienz-akademie.com/resilienz/


19. Dezember: Mehr als nur ein Weg

2,8 Milliarden lautet die Antwort auf die Frage, die sich wahrscheinlich niemand von uns je gestellt hat. Nämlich: Wie viele Einweg-Kaffeebecher verbrauchen wir pro Jahr in Deutschland? 2,8 Milliarden. Eine unvorstellbar hohe Zahl und nur ein Bruchteil des Einweggeschirrs, das wir benutzen. Dabei ist es so wunderbar einfach: Wer einen Coffee-to-go kauft, zahlt nicht einmal drauf und kann ihn bei der nächstbesten Gelegenheit in den Mülleimer werfen. Mit dem guten Gewissen, dass er recycelt wird.


Tatsächlich verursacht so ein einzelner Becher aber viel mehr Aufwand, als man denkt: Schon bei der Herstellung werden große Mengen an Wasser, Energie und Rohstoffen wie Holz und Kunststoff verbraucht. Für die Herstellung der Pappbecher, die wir in Deutschland verbrauchen, werden jährlich umgerechnet 43.000 Bäume gefällt. Für die Herstellung eines Bechers wird mehr Wasser benötigt, als in den Becher passt. Ein solcher Becher wird dann durchschnittlich 15 Minuten benutzt. Danach landet er im Müll oder oft auch daneben und belastet so die Umwelt zusätzlich. Wenn der Becher überhaupt in der richtigen Tonne landet, ist selbst das Recycling ungewiss. Denn viele Pappbecher sind beschichtet, damit sie nicht auslaufen, was sie aber zu einem schlecht recycelbaren Verbundstoff macht. Viele Becher werden also verbrannt, woraus zwar noch Energie gewonnen werden kann, doch die Rohstoffe werden dem Stoffkreislauf so entzogen.


Mehrweg scheint da die logische Schlussfolgerung zu sein. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Anbieter pfandbasierter Mehrwegsysteme, die vor allem für die Gastronomie interessant sein dürften. Bei Mehrwegbechern kommt es aber vor allem auf die Qualität an. Je nach Material hat ein Mehrwegbecher (inkl. Spülgänge) erst ab 10 Umläufen eine bessere Klimabilanz als ein Einwegbecher. Daher sollte man bei der Anschaffung von Mehrwegbehältern jeder Art nicht nur auf die Optik, sondern vor allem auf das Material, dessen Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit geachtet werden.


Unter dem Strich bleibt festzuhalten: Einweggeschirr jeglicher Art schafft mehr Probleme als es löst. Es lohnt sich also, über Mehrwegsysteme nachzudenken oder die eigene Tupperdose oder Thermoskanne mitzunehmen. Oder sich die 15 Minuten Zeit zu nehmen, die es braucht, einen Kaffee zum Bleiben statt zum Mitnehmen zu trinken.

 

Gewinnspielfrage:

Wie viele Einwegbecher haben Sie, statistisch gesehen, im Jahr 2019 genutzt?


A) 3 Becher
B) 34 Becher
C) 43 Becher


Quellen:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2019-02-20_texte_29-2019_einweggetraenkebechern_im_ausser-haus-verzehr_final.pdf
https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Kreislaufwirtschaft/DUH_Coffee_to_go_FactSheet.pdf


20. Dezember: Ein Buch mit sieben Siegeln

Nachhaltigkeitszertifizierungen sind genau das: ein Buch mit sieben Siegeln. Ein einziges Mysterium. Der Grund dafür liegt vor allem in ihrer Vielzahl. Diese überfordert nicht nur Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern auch Unternehmen, die sich für eine Zertifizierung entscheiden möchten.


Aber braucht man als Unternehmen überhaupt ein Nachhaltigkeitssiegel? Grundsätzlich ist ein Siegel bzw. die dahinter stehende Zertifizierung keine Pflicht. Eine Zertifizierung kann allerdings dabei helfen, sich mit Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen auseinanderzusetzen. Der Zertifizierungsprozess kann als Wegweiser dienen, um sich diesem großen Thema zu nähern und hindurch zu manövrieren. Darüber hinaus hilft das Siegel auch dabei, das eigene Engagement und Nachhaltigkeitsbestrebungen nach außen zu tragen. Getreu dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“. Man mag davon halten, was man will. Für manche sind Nachhaltigkeitsaspekte auch so selbstverständlich, dass sie natürlicherweise in allen Unternehmensbereichen verankert sind – warum also über Selbstverständliches reden? Fakt ist: wenn Kundinnen und Kunden explizit nach verantwortungsvoll hergestellten Produkten suchen oder nach Unternehmen, denen Nachhaltigkeit ein Anliegen ist, können Siegel als Orientierung dienen. Alternativ oder ergänzend zu einer Zertifizierung sind auch transparente und fundierte Informationen zur Nachhaltigkeit auf der Unternehmenswebseite hilfreich.


Doch was macht ein gutes Label aus? Eine gute Nachhaltigkeitszertifizierung muss vor allem glaubwürdig sein. Dies wird zum Beispiel durch eine externe Prüfung statt einer reinen Selbsterklärung erreicht. Außerdem sollte die Zertifizierung das Unternehmen durch einen umfassenden Kriterienkatalog ganzheitlich erfassen. Weiterhin gibt es auch branchenspezifische Zertifizierungen, die genauer auf den jeweiligen Betrieb zugeschnitten sind. Im Tourismus kann man sich außerdem gut am GSTC (Globale Rat für nachhaltigen Tourismus) orientieren. Der GSTC zertifiziert Zertifizierungen. Die Zertifizierungen, die den hohen Standards des GSTC entsprechen, tragen dann den Titel „GSTC anerkannt“.

 

Gewinnspielfrage:
Was ist eine wichtige Voraussetzung für eine gute Nachhaltigkeitszertifizierung?


A) Sie muss auf einer Selbsterklärung des Unternehmens basieren.
B) Sie sollte ausschließlich auf den Umweltaspekten eines Unternehmens basieren.
C) Sie sollte durch eine externe Stelle überprüft werden.


Quellen:
https://www.gstcouncil.org/accreditation/
https://tourismus-labelguide.org/


Weiterführende Informationen:
Licht ins Dunkel(grün) der Zertifizierungen können auch Labelguides bringen:
https://www.siegelklarheit.de/
https://tourismus-labelguide.org/
https://destinet.eu/resources/tools/certification-quickfinder
https://www.nf-int.org/sites/default/files/infomaterial/downloads/2017-07/Labelguide_Dritte_Auflage_DE_2016.pdf


21. Dezember: Reparieren statt wegwerfen

Jährlich fallen in Deutschland 340 Millionen Tonnen Abfall an. Auch wenn der größte Teil davon im Bau- und produzierenden Gewerbe anfällt, sollte uns diese Zahl zum Nachdenken darüber anregen, was wir wegwerfen. Und vor allem: was wir kaufen.


Denn schon beim Einkauf ist es aus Kostengründen sinnvoll, auf Langlebigkeit und Reparierbarkeit der Produkte zu achten. Auch der Kauf von gebrauchten Produkten kann sowohl privat als auch im Unternehmen in Betracht gezogen werden. Plattformen wie backmarket.de oder refurbed.de bieten „aufgemöbelte“ Technik an. Die Geräte sind nicht nur günstiger als Neuanschaffungen, sondern haben auch ein Jahr Garantie. Eine einfache Reparatur ermöglicht auch modulare Technik, wie zum Beispiel das Fairphone. Die Einzelteile des Smartphones bestehen aus recycelten Materialien und wenn etwas kaputt geht, kann man einfach ein einzelnes Teil nachbestellen und selbst reparieren. Nicht zu unterschätzen sind auch Kleinanzeigen. Hier findet man bestimmt das eine oder andere Möbelstück für Büro, Restaurant oder Hotelzimmer. Oder verkauft selbst ausgediente Gegenstände. Hin und wieder hört man von Kinos, die ihre kultigen Kinosessel gegen Selbstabholung und Demontage verschenken oder verkaufen. Das Prinzip funktioniert sicher auch bei anderen Unternehmen.


Natürlich ist Wegwerfen einfach, aber oft gibt es Alternativen, die nur wenig aufwendiger sind und Ressourcen im Stoffkreislauf erhalten. Heute ist es manchmal günstiger, Produkte neu zu kaufen, als sie reparieren zu lassen. Dass da etwas nicht ganz stimmen kann, dürfte klar sein. Glücklicherweise wird es bald sogar ein Recht auf Reparatur geben, dass Abhilfe schafft. Und die Reparatur privater Geräte wird sogar schon heute bezuschusst. Wenn also Ihre Waschmaschine gerade kaputt gegangen ist, probieren Sie es doch mal aus!

 

Gewinnspielfrage:
Was ist das „Recht auf Reparatur“?


A) Eine EU-Richtlinie, die dafür sorgen soll, dass mehr Geräte repariert statt weggeworfen werden.
B) Ein nationales Recht, dass Hersteller verpflichtet, Verbrauchern ihre kaputten Geräte abzukaufen.
C) Ein nationales Gesetz, dass alle Reparaturen für den Verbraucher kostenfrei macht.


Quellen:
https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/abfallwirtschaft_2023_bf.pdf
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/reparieren-statt-wegwerfen-2022782
https://www.fairphone.com/de/2022/10/12/modulares-handy/
https://www.backmarket.de/de-de
https://www.refurbed.de/
https://www.kleinanzeigen.de/

 

Weiterführende Informationen:
Hier finden Sie den Reparaturbonus: https://www.sab.sachsen.de/reparaturbonus


22. Dezember: Tausend und ein Kugelschreiber

Tagungen und Sitzungen, Messen, Konzerte und Konferenzen. Und von jeder Veranstaltung nimmt man den hundertsten Kugelschreiber, Flyer oder Becher mit. Gibt’s das eigentlich auch in nachhaltig?


Eine Veranstaltung, egal wie groß oder klein, nachhaltig zu gestalten, ist schwierig. Jede Veranstaltung, die nicht gerade online stattfindet, ist mit Anreisewegen, großen Mengen an Abfall und Energieverbrauch verbunden. Wenn wir also eine Veranstaltung organisieren wollen, die etwas umweltfreundlicher sein soll als bisher, können wir uns grundsätzlich fragen: Was brauchen wir wirklich? Brauchen wir zum Beispiel noch Kugelschreiber und Werbegeschenke? Schließlich sind die besten Giveaways die, die nie produziert wurden. Und falls sie doch nicht wegzudenken sind, dann am besten so, dass sie praktisch und wiederverwendbar sind und möglichst umweltschonend hergestellt wurden. Auch für Visitenkarten gibt es inzwischen digitale Varianten.


Außerdem gilt: Je näher, desto besser. Sowohl für Einkauf und Catering als auch für Referenten, Künstler und Gäste. Denn je kürzer die Wege, desto einfacher, schneller und umweltfreundlich ist die Anreise. Deshalb sollte der Veranstaltungsort auch gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sein. Alternativ kann vielleicht ein Shuttle-Service eingerichtet oder Fahrgemeinschaften organisiert werden?


Dies sind nur einige von vielen Möglichkeiten eine Veranstaltung nachhaltiger zu gestalten. Viele weitere Anregungen finden Sie im „Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen“, herausgegeben vom BMU und Umweltbundesamt.


Mit gutem Beispiel voran geht auch das Shambala Festival in Großbritannien. Das Festival hat nicht nur eine eigene und vor allem transparente Berichtsplattform entwickelt, sondern auch umfangreiche Maßnahmen etabliert und geplant. Also egal ob man nun Klein- oder Großveranstaltungen plant, ein Festival oder eine Tagung, ein bisschen Inspiration vom Shambala Festival kann man sich sicher mitnehmen.

 

Gewinnspielfrage:
Haben Sie eigentlich schon mal einen Kugelschreiber gekauft? Oder sogar eine Ersatzmiene? Die meisten Kugelschreiber werden in Deutschland verschenkt. Raten Sie mal, wie viele Kugelschreiber 2013 in Deutschland verteilt oder verkauft wurden.


A) 100 Millionen
B) 250 Millionen
C) 500 Millionen


Quellen:
https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/veranstaltungsleitfaden_bf.pdf
https://www.shambalafestival.org/essential-info/sustainability/
https://www.welt.de/print/wams/wirtschaft/article135607894/Den-duerfen-Sie-gern-behalten.html

Weiterführende Informationen:
Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen: https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/veranstaltungsleitfaden_bf.pdf
Shambala Festival: https://www.shambalafestival.org/essential-info/sustainability/
Hier finden Sie noch mehr Leitfäden und Checklisten: https://bne-sachsen.de/2021/04/27/veranstaltungen-als-informelle-lernraeume-nachhaltigkeit-in-der-veranstaltungsplanung-und-durchfuehrung/


23. Dezember: Des einen Müll ist des anderen Schatz

Kennen Sie dieses Sprichwort? Es passt sehr gut zu dem Thema, um das es heute geht: Kreislaufwirtschaft.


In unserem heutigen „linearen“ Wirtschaftssystem werden Produkte oft hergestellt, einmal benutzt und dann weggeworfen. Dem gegenüber steht das Konzept der Kreislaufwirtschaft, die, wie der Name schon sagt, Kreisläufe schafft, um Ressourcen effizienter zu nutzen. So entsteht ein System wie in der Natur, in dem es keinen Abfall gibt. Denn jeder „Abfall“ ist der Rohstoff für ein anderes Produkt. Um dies zu erreichen, müssen Produkte und Herstellungsprozesse allerdings so gestaltet werden, dass sie nach ihrer Nutzungszeit wieder als Ressource dienen können. Dieses Designprinzip heißt „Cradle to Cradle“, kurz C2C, was übersetzt „von der Wiege zur Wiege“ bedeutet.

 
Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft unterscheidet zwischen der Biosphäre und der Technosphäre. In der Biosphäre zirkulieren biologisch abbaubare Stoffe. Ziel ist es, die Nährstoffe zu erhalten. Ein Beispiel dafür ist die Kompostierung von Lebensmittelabfällen, die dem Boden Nährstoffe zurückgibt, damit neue Lebensmittel angebaut werden können. In der Technosphäre zirkulieren technische Ressourcen, die in der Regel endlich sind. Umso wichtiger ist es, sie wiederzuverwenden, zu reparieren, zu recyceln und zu verwerten, um die Ressourcen im Kreislauf zu halten.

Tatsächlich gibt es in unserem Wirtschaftssystem und in unserem Alltag bereits einige Kreisläufe - sei es das Recycling, das Pfandsystem oder die Verwendung von Kompost. Ziel sollte es aber sein, so viele Kreisläufe wie möglich zu schaffen und zu schließen. Einige Vorreiter tun dies bereits. Zum Beispiel durch modulare Systeme, durch die Einzelteile ausgetauscht werden können, statt das ganze Produkt wegzuwerfen. In den Destinature-Dörfern, zwei Feriencamps mitten in der Natur, wurden beispielsweise alle Einrichtungsgegenstände der Hütten und Tiny Houses mit einem Stecksystem hergestellt. Steckverbindungen, aber auch Teppichfliesen aus ausgedienten Fischernetzen und eine wassersparende NASA-Dusche finden sich im „nachwachsenden Hotelzimmer“ im Hotel Luise in Südtirol.


Schauen Sie sich in der C2C-Welt um und vielleicht finden Sie noch mehr Inspiration, wie Sie Kreisläufe schließen können. Vielleicht ist ja der Müll eines anderen auch Ihr Schatz?

 

Gewinnspielfrage:
In welche zwei Kreisläufe wird die Kreislaufwirtschaft unterteilt?


A) Biologische Kreisläufe und technische Kreisläufe
B) Wiederverwertbare Kreisläufe und Abfallkreisläufe
C) Endliche Kreisläufe und unendliche Kreisläufe


Quellen:
https://tourcert.org/webseminar-circular-economy/
https://c2c.ngo/umgestalten/
https://hotel-luise.de/storys/das-nachwachsende-hotelzimmer/
https://www.destinature.de/


Weiterführende Informationen:
Auch interessant: Das Brandenburger Zimmer des Gut Boltenhof: https://gutboltenhof.de/projekte/
In diesem Webinar wird die Kreislaufwirtschaft mit vielen touristischen Beispielen noch einmal erklärt: https://tourcert.org/webseminar-circular-economy/
Viele weitere Informationen zur Kreislaufwirtschaft finden Sie auch bei der Ellen MacArthur Foundation: https://www.ellenmacarthurfoundation.org/circular-economy-diagram


24. Dezember: 95 Teile und nichts anzuziehen

95 Kleidungsstücke (ohne Socken und Unterwäsche) besitzt jede und jeder Erwachsene in Deutschland durchschnittlich. Wie sieht es in ihrem Kleiderschrank aus? Wie hoch schätzen Sie die Zahl Ihrer Kleidungsstücke?


Laut einer Studie von Greenpeace bleiben diese vielen Kleidungsstücke nicht lange im Schrank, bevor sie aussortiert werden. Die Gründe dafür sind nicht nur, dass die Sachen nicht mehr passen, sondern auch, dass sie kaputt sind, nicht mehr modern genug oder uns einfach nicht mehr gefallen. Kein Wunder bei den fast wöchentlich wechselnden Kollektionen der bekanntesten Modemarken, deren Qualität meist zu wünschen übrig lässt. Und das ist es eigentlich auch schon - die Definition von Fast Fashion: billige und schnelllebige Mode, die den Modekonzernen hohe Umsätze garantiert und uns zum Kaufen animiert.


Die Folgen von Fast Fashion sehen wir zunächst in unseren vollen Kleiderschränken, aber auch in den Nachrichten. Wenn wieder einmal eine Textilfabrik in Asien ihre unterbezahlten Arbeiterinnen unter sich begräbt. Ein deprimierendes Thema für die Adventszeit, oder? Deshalb gleich ein paar Ideen, wie man den Kleiderkauf etwas nachhaltiger gestalten kann, sowohl privat als auch beruflich, wenn es um Arbeitskleidung geht. Wie eigentlich immer bei Mode gilt: Nur kaufen, was man wirklich braucht. Auch das ist leichter gesagt als getan. Langfristig macht es aber mehr Sinn, einen qualitativ hochwertigen Pullover in zeitlosem Design von einer Slow-Fashion-Marke zu kaufen als 3 Pullover von einem Fast-Fashion-Anbieter. Man kann auch darauf achten, natürliche Stoffe statt Chemiefasern zu kaufen. Orientierung bieten auch Labels wie der Grüne Knopf, OEKO-TEX® MADE IN GREEN oder Fair Ware (um nur einige zu nennen).

 

Heute, am heiligen Abend, haben Sie hoffentlich keine Probleme etwas passendes in Ihrem Kleiderschrank zu finden. Bei durchschnittlich 95 Teilen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir alle schon etwas passendes haben, immerhin sehr hoch.


Wir wünschen Ihnen heute ein schönes Weihnachtsfest und bedanken uns für Ihre Teilnahme! Wir hoffen, unser Adventskalender hat Ihnen Freude bereitet und hielt noch die ein oder andere neue Information für Sie bereit. Einen herzlichen Dank auch an die Sponsoren der 24 Gewinne des Kalenders!


Fröhliche Weihnachten wünscht das Team des TVED.

 

Gewinnspielfrage:
Was denken Sie? Wie hoch ist der Anteil der Kleidungsstücke in unseren Schränken, die nie oder fast nie* getragen werden?
*maximal 2x überhaupt laut Greenpeace-Studie


A) Jedes fünfte Kleidungsstück
B) Jedes siebte Kleidungsstück
C) Jedes neunte Kleidungsstück


Quellen:
https://www.greenpeace.de/publikationen/20151123_greenpeace_modekonsum_flyer.pdf
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/nachhaltigkeit/faire-kleidung-das-bedeuten-die-siegel-7072
https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit/konsum-und-produkte/produktbereiche/mode-und-textilien
https://nachhaltige-kleidung.de/news/fast-fashion-definition-ursachen-statistiken-folgen-und-loesungsansaetze/

 

Weiterführende Informationen:
1 Stunde dauert die Herstellung eines T-Shirts durchschnittlich. Die Kampagne „1 hour t-shirt“macht auf die unfaire Bezahlung der Textilarbeiter aufmerksam und stellt sich die Frage, was ein fairer Preis wäre. Die Antwort lautet: Eine Stunde für eine Stunde. Und so kostet das T-Shirt für jeden Käufer genau das, was es selbst in einer Stunde verdient. https://fashionrevolutiongermany.de/projekte/1-hour-t-shirt